
Ich bin Daniel Fürst,
35 Jahre jung und wohne in Neu-Ulm. Seit Mai 2007 bin ich Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Die Geschichte, wie ich dazu gekommen bin, möchte ich kurz erzählen:
Es begann alles während meiner Schulzeit. Im Grunde war ich nie ein Musterschüler, falls es so etwas überhaupt gibt. Ich war aber auch nicht der schlechteste Schüler meiner Klasse. Sagen wir mal, es gab während meiner Schulzeit Höhen und Tiefen. Nach vielen Jahren der Schulbank drücken kam – beinahe plötzlich – der Tag, an dem ich mich entscheiden musste. Ich musste entscheiden, wie der Rest meines Lebens verlaufen würde. Nicht wie bei einem Spiel. Sondern es war eine Entscheidung von der ich wusste, dass mein restliches Leben davon geprägt werden würde. Ich musste mich entscheiden ob ich studieren möchte oder mich für den Weg in eine Ausbildung berufen fühle. Im Grunde hatte ich zu dieser Zeit noch gar keine Ahnung davon, was für mich das Beste sein würde. Auch vom Leben wusste ich aufgrund meines jungen Alters nicht viel. Und noch weniger davon, was ich später einmal werden möchte. Während meiner Schulzeit wurde mir zwar über viele Jahre hinweg, Schulstunde für Schulstunde, Wissen vermittelt. Was aber viel zu kurz kam, war die Vorbereitung auf das richtige Leben. Darauf, solche Entscheidungen überhaupt treffen zu können. Ich wurde nicht darauf vorbereitet, was mich nach der Schulzeit erwarten wird. Das einzige was ich wusste – besser gesagt, was ich meinte zu wissen – war, dass weitere Jahre die Schulbank zu drücken nicht das ist, was ich mir vorstellen konnte. Nach so vielen Jahren der Wissensbildung mit all den Höhen und Tiefen, die ich bereits kurz angesprochen habe, hatte ich einfach keine Lust mehr, noch weiter meine Zeit in einem Schulgebäude zu verbringen. Ich wollte mein eigenes Leben führen, selbst bestimmen, mein eigenes Geld verdienen und mir all die schönen Dinge kaufen können, von denen ich schon lange geträumt habe. Also entschied ich mich dazu, einen klassischen Ausbildungsberuf zu erlernen. Da ich keinen blassen Schimmer davon hatte, in welchen Bereichen meine Talente liegen kam es mir sehr gelegen, dass ich meine Findungsphase zu dem richtigen Ausbildungsberuf mit dem Ersatzwehrdienst überbrücken konnte. In diesen zehn Monaten meiner Zivildienstzeit hatte ich genügend Zeit in das Berufsleben reinzuschnuppern, meine Talente zu erkunden und schlussendlich festzustellen, für welchen Beruf ich mich berufen fühle. Da ich bemerkt habe, dass ich gerne mit Menschen zu tun habe und körperliche Bewegung etwas sehr Angenehmes ist, hat mich mein Berufswunsch auf einen etwas exotischen Beruf geführt. Ich wurde Schornsteinfeger. Nachdem ich während meines Urlaubes eine Woche lang ein Praktikum in diesem Beruf machen durfte, wusste ich, das ist genau der Beruf, den ich lernen möchte.
In meiner Ausbildung lernte ich viel und sehr ehrgeizig. Und zu meiner Verwunderung machte mir die Berufsschule wesentlich mehr Spaß, als die Schulen die ich zuvor besucht habe. Aufgrund meiner guten Leistungen konnte ich sogar meine Lehrzeit auf zweieinhalb Jahre verkürzen. Und im Nu stand der Tag der Gesellenprüfung bevor. Ich blickte die letzten Monate meiner Ausbildung zurück und konnte erkennen, wie mich der Beruf verändert hatte. Ich wurde reifer und mir wurden Dinge vermittelt, die mir vorher nicht so bewusst waren. Mir wurde während meiner Ausbildungszeit sehr viel beigebracht. Es hat mich und mein Leben verändert. Vor allem das Zusammengehörigkeitsgefühl der Schornsteinfeger mit dem Leitspruch „Einer für alle, alle für einen“ hat mich geprägt. Ich denke dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit, der Solidarität einer Gruppe hat dazu beigetragen, dass ich nach meiner Lehre direkt und ohne zu fragen Mitglied in der Gewerkschaft der Schornsteinfeger wurde. Ich fühlte, dass es die richtige Entscheidung war.
Doch so recht konnte ich mir nicht erklären, was unter einer Gewerkschaft zu verstehen ist. Auch nicht, worin meine unmittelbaren Vorteile liegen, Gewerkschaftsmitglied zu sein. Also entschloss ich mich zu recherchieren. Ich habe vieles über die Entstehung von Gewerkschaften gelesen, deren Leitmotive und Ideale kennengelernt. In diesem Zusammenhang lernte ich viel über die Zeit der Industrialisierung und einhergehend mit der Arbeiterbewegung zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Nach Abschluss meiner Recherchen stand für mich fest, dass es nicht ausreichend ist, Mitglied einer Gewerkschaft zu sein. Die Zugehörigkeit zu der SPD stand für mich in dem Moment fest, als ich gelesen habe, aus welcher Situation heraus sich diese Partei gegründet hatte. Somit trat ich vor über zehn Jahren aus Überzeugung in die SPD ein und bin seit dem stolz, Mitglied dieser Partei zu sein.
Viele Jahre war ich „stilles“ Mitglied der SPD. Erst seit einigen Jahren, als die Unzufriedenheit in unserem Land den rechten politischen Rand wiederbelebte und eine populistische Partei nach stattgefundenen Landtagswahlen in verschiedene Landtage einzog, wurde mir bewusst, dass es nicht mehr ausreichen wird, nur Mitglied in der SPD zu sein. Wenn ich mich zurückerinnere an das, was ich seiner Zeit recherchiert habe, war mir klar, dass ich selbst aktiv werden muss, um unsere Demokratie zu schützen. Ich möchte laut sein, um meine Überzeugung von Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität kund zu tun. Ich möchte zeigen, dass es wichtig ist, sozialdemokratische Politik in Deutschland umzusetzen. Und dass es der falsche Weg sein wird Politik „rechts“ der Mitte zu betreiben. Ich möchte vor allem den Menschen in meiner Generation aufzeigen, dass Politik nichts ist, worüber es zu schimpfen lohnt. Wenn wir unsere Welt verbessern wollen, gerade für die Generation zwischen 25 und 50 Jahren, für die Leistungsträger unserer Gesellschaft, so kann unsere Zukunft nur durch sozialdemokratische Themen verbessert werden. Dafür stehe ich – ich möchte Politik machen. Sozialdemokratische Politik für unsere Gesellschaft, Politik für meine Generation und nachhaltig für die Generationen nach uns. Ich halte es für wichtig, dass unsere Politik eine Perspektive gibt, in der wir uns wiederfinden und sicher fühlen. Wir brauchen Orientierung für die Probleme die auf unsere Gesellschaft zukommen werden.
In allen Lebenslagen
Betrachten Sie mich doch mal aus einem anderen Blickwinkel.

Ich lebe gemeinsam mit meiner Ehefrau und unseren Haustieren im Stadtzentrum von Neu-Ulm. Dort, wo sehr viele Bürgerinnen und Bürger auf engem Raum zusammenleben, fühle ich mich wohl. Ich mag das Leben mitten in der Stadt. Mal kurz um die Ecke in das Café gehen, um unter Menschen zu sein und an einem Samstagnachmittag gemütlich die Zeitung lesen zu können. Oder sich spontan auf einen Spaziergang am wunderschönen Donauufer zu verabreden. Das sind Dinge, auf die ich viel Wert lege und nicht darauf verzichten möchte. Das Leben in der Stadt ist ein anderes, als das auf dem Land. Ich habe es nach einiger Zeit sehr schätzen gelernt. Doch ich kenne beide Seiten.
Meine Kindheit und Jugend verbrachte ich auf dem Land. Auch als Kaminkehrer war ich in den Dörfern und kleineren Gemeinden tätig. Daher kenne ich die Vorzüge des Landleben. Aber auch die Nachteile, die es mit sich bringt. Sowohl im Städtischen, als auch auf dem Land fühle ich mich wohl und möchte es nicht ausschließen, irgendwann einmal wieder zurück auf das Land ziehen zu wollen.

Meine Freizeit gestalte ich mir sehr unterschiedlich. Sollte ich im Alltag Zeit für mich finden, so verbringe ich diese gern indem ich etwas unternehme. Dabei spielt es keine Rolle ob es der Besuch im Fitnessstudio ist oder eine Partie Squash. Wenn ich es dann doch etwas ruhiger möchte, um Energie zu tanken, dann liebe ich gemütliche Abendessen, egal ob im Restaurant oder zu Hause mit der Familie oder Freunden. Ähnlich unterschiedlich gestalten sich meine Reisen ins Ausland. Manchmal ist es der Urlaub auf dem Motorrad, der mich reizt. Ein anderes Mal das Erkunden neuer Länder auf anderen Kontinenten und die Erfahrung mit anderen Kulturen. Allzu gerne darf es aber auch ein Erholungsurlaub im klassischen Stil sein. Zum Beispiel an der Nordsee, in guter Gesellschaft und mit vielen ruhigen Minuten in denen man Zeit findet Bücher zu lesen, zu philosophieren und einfach Abstand vom Alltag zu bekommen.

Nachdem ich die Ausbildung zum Schornsteinfegergesellen absolviert habe, machte ich mich kurz darauf daran, den Meisterbrief im Schornsteinfegerhandwerk abzulegen. Mein gewerkschaftliches Engagement brachte mich sehr schnell dazu, mich für unseren Beruf und die Kolleginnen und Kollegen einzusetzen. Vor einigen Jahren brachte mich mein Ehrgeiz dazu, zum Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft im Schornsteinfegerhandwerk (Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger e.V. – Gewerkschaftlicher Fachverband) anzutreten. Seit dieser Zeit bekleide ich dieses Amt hauptberuflich. Nebenbei bin ich noch Vice-President der Internationalen Schornsteinfeger-Gewerkschaft (International Confederation of chimney sweepers trade union), und als Geschäftsführer der Schornsteinfeger Verlag GmbH und der Ausbildungskostenausgleichskasse im Schornsteinfegerhandwerk GmbH tätig. In den verschiedenen Tätigkeitsfeldern meines beruflichen Alltages habe ich viel über Verantwortung, Sorgfalt und Diplomatie gelernt. Nicht nur meine Ausbildung zum Schornsteinfegermeister hat mich das Zuhören gelehrt. Auch die vielen verschiedenen, manchmal auch schwierigen Situationen meines Alltages, dazu gehört neben der Führung des Verbandes und der Personalverantwortung auch der Umgang mit Geschäftspartnern und der Kontakt zur Politik, habe ich den respektvollen Umgang mit Anderen, Verantwortung für Andere und das treffen nachhaltiger Entscheidungen gelernt. Ich denke all dies sind Tugenden, die auch in der Politik eine große Rolle spielen.

Politik ist meine Leidenschaft. Ich möchte in unserer Gesellschaft nicht nur zusehen, als wäre ich ein Gast. Ich möchte mitgestalten. Dazu ist es notwendig, den Menschen zuzuhören, die Ängste, Sorgen und Nöte, aber auch die Wünsche für eine bessere Gesellschaft aufzunehmen und versuchen umzusetzen. Für die meisten Probleme gibt es auch eine Lösung. Um diese zu finden ist es notwendig, in Lösungen zu denken, statt stundenlang über das Problem zu diskutieren. Ich habe in vielen Bereichen meine Meinung und diese ist mir wichtig. Genauso wichtig ist es mir aber, auch andere Meinungen zuzulassen. Politik verstehe ich als gemeinsames Miteinander. Ein „Richtig“ oder „Falsch“ gibt es meines Erachtens in der Politik nicht. Es gibt viele Meinungen und alle müssen angehört werden. Am Ende ist es dann die Aufgabe der Politik, Lösungen zu finden, mit denen alle beteiligten bestmöglich leben können. Auch wenn es uns in der jetzigen Zeit vermeintlich gut zu gehen scheint, so gibt es Menschen in unserer Gesellschaft, denen geht es gewiss nicht gut. Denen gilt es zu helfen. Auch in den Bereichen bei denen wir unsere Gesellschaft verbessern können, müssen wir unbedingt Verbesserungen herbeiführen. Insbesondere das soziale Miteinander, so denke ich, hat in den vergangenen Jahren stark abgenommen. Einigen ist die Nächstenliebe nur noch ein Begriff. Und die Hilfsbereitschaft wird überschattet von der Angst oder dem Misstrauen fremden Personen gegenüber. Unsere moralischen Grundwerte können wir nicht in einem Gesetz niederschreiben, so dass sich jeder daran halten muss. Was wir tun können ist lediglich, viel darüber zu sprechen, es selbst besser machen und es unseren Kindern vorleben. Ich möchte Anlass dazu geben, dass wir zumindest über die Probleme unseres sozialen Miteinanders wieder reden können. Dass jeder frei erzählen kann, was ihm auf dem Herzen liegt und wie wir unsere Gesellschaft als solche verbessern können.
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